Chronik

Bild 3.1.3Im Jahr 1921 wurden hier in Hochheim zwei Rudervereine gegründet. Zum einen der Ruderverein ,,Nasofia“, dessen Mitglieder zum großen Teil aus Beamten und Freiberuflern bestanden und zum anderen der Ruderverein ,,Die Grünen“. Dieser Verein wurde von Burgeff-Grün, daher auch der Name, gegründet. Die beiden Vereine lebten 9 Jahre nebeneinander bis schließlich am 7. Mai 1930 der Ruderverein ,,Nasofia“ aufgelöst wurde. Nach der Auflösung wurde das frei gewordene Material von den „Grünen“ aufgekauft. Ab diesem Zeitpunkt gab es nur noch einen Ruderverein, der sich ab diesem Zeitpunkt Hochheimer Ruderverein 1921 e.V. nannte. Mit dem neuen Vereinsnamen und zwei Bootshallen begann nun ein neuer Abschnitt in der Vereinsgeschichte der allerdings nicht lange dauerte. In der Bootshalle die neben dem Ausflugslokal Mainlust (ca. 200m Mainufer aufwärts) lag, wurden die Ruderboote gelagert. In der zweiten Bootshalle, die dort stand wo die heutige steht, wurden die Paddelboote gelagert. Am 7. September 1944 explodierte eine Luftmine in den Kronen der Akazien die damals auf dem Vereinsgelände am Mainweg standen. Dadurch wurde die Bootshalle samt Inventar völlig zerstört. Es gab keine Paddelboote mehr.

Bild 3.1.1In der Bootshalle neben der Mainlust blieben die Ruderboote durch den Krieg unbeschädigt, allerdings musste im Frühjahr 45 ein Vereinsmitglied mit Enttäuschen feststellen, dass alle Ruderboote über Nacht gestohlen worden waren. Dem Verein verblieb nach dem Krieg somit nur noch eine defekte, undichte, leere Bootshalle. In den Jahren nach 1945 wurde diese Halle in Verbindung mit dem Hause Hummel wieder hergestellt. Da es keine Boote mehr gab, der Drang zum Boot fahren aber nach wie vor ungebrochen war, wurden von einigen Mitgliedern Boote selbst entworfen und dann auch selbst gebaut. Allerdings baute man nur noch Paddelboote, keine Ruderboote mehr. 1956 wurde der Hochheimer Ruderverein dann in den Heute noch bestehenden Namen ,,Hochheimer Kanuverein 1921 e.V.“ umbenannt. Vier Jahre lang konnten die Vereinsmitglieder ungestört ihrem Hobby nachgehen. Dann kam die Mitteilung, das beabsichtigt ist eine Firma im Rahmen der Industrieförderung am Main anzusiedeln und die Bootshalle abzureißen. Nach einigem hin und her fiel die Bootshalle an der Mainlust den Baggern zum Opfer. Der Verein musste umziehen. Das Gelände am Mainweg 33 war zu diesem Zeitpunkt immer noch frei , deshalb entschied man sich im Einvernehmen mit der Stadt dazu ein neues Bootshaus auf die alten Fundamente zu stellen. Das Bootshaus wurde zu großen Teilen in Eigenhilfe erbaut. 20 Vereinsmitglieder bauten in ihrer Freizeit ca. 18 Monate lang, so dass im Sommer 1961 das heutige Bootshaus eingeweiht werden konnte.

Bild 3.1.2Nun konnte endlich wieder Boot gefahren werden. Einige Mitglieder kauften sich die damals üblichen Faltboote und befuhren bei längeren Urlaubsfahrten Flüsse wie Rhein, Main, Neckar, Donau und Bäche wie z.B. Jagst und Kocher oder es wurde am Edersee gepaddelt. Dann kam die GFK-Zeit. Glaß-Faster-Kunststoffboote verdrängten nach und nach die Faltboote. Mit diesen Booten begann die Wildwasserzeit im HKV. Es wurden Bäche wie z.B. der Gelbach und Mühlbach bei Bad Ems oder in den Alpen die Ammer, die obere Isar oder der Lech befahren. Ein 7er GFK Kanadier wurde gekauft und auf den Namen der Stadt Hochheim getauft. Mit diesem Kanadier wurde mehrmals an der bekannten, 50km langen Isar-Regatta mit Erfolg teilgenommen. Heute werden von Vereinsmitgliedern die modernen Kunststoffboote aus Polyäthylen gefahren. Mit diesen Booten können Flüsse bis ans Ende ihrer Befahrbarkeit bezwungen werden. Mit dem vereinseigenen Raft sind in den letzten Jahren Flüsse im Alpenbereich bis zur Schwierigkeitsstufe 4 befahren worden. Von einzelnen Mitgliedern des Vereins sind bereits Bäche im fünfer Schwierigkeitsbereich befahren worden. Der Verein wuchs und der Bedarf nach Bootslagerplätzen wurde größer. bild3Deshalb wurde 1996 an die alte Bootshalle eine zweite Bootshalle angebaut. Die Halle wuchs in Eigenleistung und wurde innerhalb mehrerer Jahre fertig gestellt. Mittlerweile haben schon einige große Boote und Kanadier ihren Platz in der Halle gefunden. Anlässlich der Eröffnung der Bonifatiusroute im Jahr 2005 wurde der Zweite Kanadier des Hochheimer Kanuvereins feierlich auf den Namen „BONIFATIUS“ getauft. Im Winter 2005/2006 wurden die Toilettenanlagen komplett saniert und am Wochenende des 19.03.06 eingeweiht.

Seit dem Jahr 2004 wird in unserem Verein ein weiterer Sport betrieben, das Kanu-Freestyle. Das Training dazu findet am Steindamm in Trebur auf einer stehenden Welle im Rhein statt. Im Jahr 2015 hat es der Verein erstmals geschafft eine Anzahl von über 200 Mitgliedern zu erreichen.